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Spezial-Dachs im Tierpark


Henrik Goedeke, in Umwelttechnik engagierte Unternehmer (Wildeshauser Haustechnik), stellte zusammen mit Helmut Riesmeier und Rainer Even, Geschäftsführer von SenerTec aus Oldenburg, die nicht mehr so ganz neue, dafür aber im Fall Riesmeier überaus effiziente Technik vor.

 

 

Der Dachs ist ein nachtaktives Tier und lebt eher im Verborgenen. „Deshalb haben wir in unserem Tierpark auch keinen Dachs, denn den würden unsere Besucherinnen und Besucher wegen seiner Lebensweise auch gar nicht sehen“, erklärte der Betreiber des Tierparks in Ostrittrum, Helmut Riesmeier. 

Und dennoch hat er seit dem 15. Juni des Jahres einen „Dachs“ auf dem Hof. Er arbeitet im Hindergrund, steht in der Werkstatt und wird mit Erdgas gespeist. Ein fast quadratischer grüner, brummender Kasten verbirgt sich hinter der Bezeichnung, die für die Kraft-Wärme-Kopplung steht. Ein Blockheizkraftwerk, das Riesemeier Geld sparen hilft und ihn auch unabhängiger von Stromproduzenten macht.

Henrik Goedeke, in Umwelttechnik engagierte Unternehmer (Wildeshauser Haustechnik), stellte zusammen mit Helmut Riesmeier und Rainer Even, Geschäftsführer von SenerTec aus Oldenburg, die nicht mehr so ganz neue, dafür aber im Fall Riesmeier überaus effiziente Technik vor.

Für Riesmeier ist es fast schon eine Philosophie, aber natürlich auch Kostenfrage, sich von den üblichen Energieanbietern zu lösen. „Ich will unabhängig sein von Energie. Sie wird immer teurer“, dachte der Tierparkbetreiber laut nach. Auf 17 Hektar-Areal des Tierparks und auf zehn Hektar hinzu gekaufter Forstfläche, nutzt der Unternehmer das Holz zum Heizen. „Aber bei solchen Wintern wie dem vergangenen, in dem wir das Dreifache als sonst üblich verheizt haben, stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit. In einigen Jahren ist das alles abgeholzt. Das kann es nicht sein“, so Riesmeier. Obwohl er sehr gute Erfahrungen mit Holzvergasertechnik gemacht hat, dachte er darüber nach, wie zwei Fliegen, Bedarf an Strom und Wärme, mit einer Klappe geschlagen werden könnten.

Die Lösung ist der Dachs. „Im Sommer brauche ich viel Energie. Dazu im Winter auch die Wärme.“ Das Blockheizkraft läuft übers Jahr gesehen fast rund um die Uhr. Technisch notwendige kurze Abschaltungen mal abgesehen, hat Riesmeier permanent 5,6 Kilowatt in seinem Hausnetz, denn der Strom wird selber verbraucht. Die Motorabwärme wird in das Heizsystem, die Warmwasserpuffer, geleitet und gespeichert. Es ist sogar so viel Wärme über, dass auch ein großzügiger Außenpool auf 30 Grad aufgeheizt werden kann. Quasi umsonst, denn die Wärme ist sozusagen Abfall. 

Rund 30.000 Euro hat Riesmeier investiert. In nur vier Jahre amortisiert sich die Anschaffung, denn rund 7.800 Euro spart der Tierparkbetreiber durch seine eigene Stromproduktion ein. „Das ist enorm. Ich überlege sogar, ob wir nicht noch einen zweiten Dachs aufbauen, der in der Anschaffung sogar noch günstiger wäre, da einiges an Equipment mit genutzt werden kann.“ Mit dem zweiten Aggregat könnte eine große Pumpe für die Tränken in den Gehegen geheizt werden, die pro Stunde alleine zwei Kilowatt frisst. 

Henrik Goedeke: „In diesem Fall ideale Voraussetzungen für den Einsatz eines Blockheizkraftwerkes.“

 

Quelle: NWZ, 28. Oktober 2010/PK

 

 

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